Küche und Architektur – eine (neue) Liebe
Trendforscher und Wissenschaftler sind sich einig: Das Eigenheim am Stadtrand ist out. Und nun? Die gute Nachricht: Der Bedarf an hochwertigen Wohnungen wird weiter steigen – als Mietwohnung in der Stadt. Beste Chancen haben Objekte, die die Wünsche der Mieter in eine attraktive Architektur transferieren. Die Küche spielt dabei eine zentrale Rolle.
Wie wir in Zukunft wohnen werden
Der große Trend im Wohnungsbau heißt „Individualisierung“. Das bedeutet nicht, dass jede Wohnung anders aussehen muss. Vielmehr werden sie in ihrer Gestaltung immer flexibler, sodass der Bewohner unterschiedliche Nutzungsszenarien realisieren kann. Konkret bedeutet das eine Flexibilisierung der Grundrisse und eine weitere Verschmelzung von Funktionen – Wellness und Schlafen, Kochen und Wohnen. Dies ist bereits heute spürbar und wird sich – so die Trendforschung – in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Die Chance: Als strukturgebendes Element wird besonders die Küche für den Architekten interessant. Folglich werden Architekten als Zielgruppe für die Hersteller von Küchenmöbeln immer relevanter. Die konsequente Umsetzung auf Seiten der Architekten und Küchenausstatter hat jedoch gerade erst begonnen. Wir unterziehen deshalb unterschiedliche Aspekte rund um die Küche einem Architektur-Check.
Das sagen die Nutzer: Die Küche als Prestigesache
Laut einer Umfrage von Tomorrow Focus Media nennt jeder zehnte Deutsche die Küche als seinen Lieblingsraum. Ein Drittel der Bevölkerung sieht die Küche als Mittelpunkt des Hauses. Unter den 20- bis 50-Jährigen sind es sogar fast 40 Prozent. Da wundert es nicht, dass im vergangen Jahr deutlich mehr für Küchen ausgegeben wurde als noch vor vier Jahren.
Gambits Architektur-Check:
In dem Augenblick, in dem es um die Vermarktung hochwertiger Wohn-Immobilien geht, werden die Wünsche der potentiellen Käufer/Mieter entscheidend. Hier punkten Immobilien, die etwas Besonderes bieten. Aber auch bei privaten Bauprojekten gilt: Der Bauherr ist König. Es gilt, seinen Wünsche buchstäblich Raum zu geben.
Das sagt die Trendforscherin: Die Küche als „social hub“
Oona Horx-Strathern, Autorin und Trendforscherin, bezeichnet die Küche als soziale Bühne des Hauses. In ihrem Buch „Wir bauen uns ein Zukunftshaus“, in dem sie über den eigenen Hausbau berichtet, nennt sie zwei Maßnahmen, die gewinnbringend für ihre Küche waren: der Verzicht auf eine Dunstabzugshaube und die Platzierung des Kamins im Raum. Beides führt dazu, dass die Küche auf den ersten Blick nicht mehr von einem „klassischen“ Wohnraum zu unterscheiden ist. Helle Küchenmöbel mit integrierten Einbaugeräten tragen ihren Teil dazu bei.
Gambits Architektur-Check:
Noch vor ein paar Jahren wurde der einkaufende Kühlschrank als Zukunftslösung für die Küche gefeiert. Heute rückt die Trendforschung den Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt. Die moderne Kommunikationstechnik spielt natürlich trotzdem eine Rolle. So hat WLAN seinen Teil dazu beigetragen, die räumliche Zuordnung von Funktionen aufzulösen. Und auch die Küche der Zukunft wird vernetzt sein – doch nicht zum Selbstzweck, sondern in dem Umfang, wie es dem Nutzer dienlich ist.
Das sagt die Branche: Gute Konzepte – ausbaufähige Kommunikation
Ging man im Januar im Rahmen der Living Kitchen durch die Kölner Messehallen, konnte man unterschiedliche Antworten auf die geänderten Kundenwünsche finden. Küchenmodule, die ein Maximum an Flexibilität zulassen. Küchenmöbel, die auch im Wohn- oder Arbeitszimmer zuhause sein könnten. Küchenkonzepte, die ehemals klassische Elemente des Wohnens in die Küche integrieren. Starke Materialien, die mit ihrer herausgearbeiteten Oberflächenstruktur Authentizität vermitteln u.v.m.
Gambits Architektur-Check:
Auch die Kommunikation setzt mit tollen Bildern, außergewöhnlichen Formaten und hochwertiger Produktion auf den Faktor „Emotion“. Richtig für Endkunden. Doch die Zielgruppe der Architekten wird so nur ungenügend erreicht. Der richtige Mix aus Inspiration und Information, aus technischem Detail und guter Referenz, aus zielgruppengerechter Nutzenargumentation und architektonischer Bildsprache fehlte weitestgehend.
Das sagen Architekten: Die Küche als neues Interessensgebiet
„Der Wohnungsbau steht aktuell vor großen Herausforderungen“ so Ernst Uhlig, Präsident der Architektenkammer von Nordrhein-Westfalen in Ausgabe 02/15 des Deutschen Architektenblattes. Weiter heißt es, dass die Qualität von Wohnimmobilien künftig vermehrt über planerische Inhalte definiert werde und weniger über den Grad der Ausstattung. Ein Vertreter des Bundesbauministeriums wird mit den Worten zitiert „Innovation im Wohnungsbau bedeutet, sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen.“
Gambits Architektur-Check:
Übersetzt aus dem „Architekten-Deutsch“ heißt dies, dass sich die Grundrisse moderner Wohnungen an den geänderten Wünschen der Bewohner orientieren müssen. Die Wohnung wird zur Gestaltungsfläche. Das geht nur, wenn sich die klassischen Funktionen auflösen und einem differenzierten Nutzungsangebot Raum geben. Im gleichen Zuge, wie sich die räumlichen Grenzen auflösen, muss die Küchenmöblierung dem Raum die Struktur geben – und bekommt damit eine architektonische Relevanz. Ein entsprechendes Kommunikationsangebot von Seiten der Hersteller fällt hier also auf fruchtbaren Boden.
Das sagt gambit:
Architekten als lohnende Zielgruppe Architekten tragen immer Schwarz, fahren Saab und planen maximal die Elektro- und Wasseranschlüsse in der Küche? Zumindest der letzte Punkt entspricht, wie gezeigt, nicht mehr der Realität. Richtig ist allerdings, dass die Ansprache der Zielgruppe der Architekten architektonisches Fachwissen und Kommunikations-Erfahrung erfordert. Über beides verfügt gambit. Damit entwickeln wir Kommunikationskonzepte für unsere Kunden und setzen diese erfolgreich um. Im Bereich Küche sei hier beispielsweise Miele genannt. Auch im Sanitärsektor, der in der Vergangenheit ebenfalls eine neue Relevanz in der Architektur erhalten hat, konnten wir beispielsweise Bette und Keuco bei den Architekten als Premiummarken platzieren.